KANKARA. Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat sich zu der Entführung von über dreihundert nigerianischen Schülern bekannt. Sie begründen die Tat mit einer angeblich islamfeindlichen Erziehung der Kinder. Das Nachrichtenportal Daily Nigerian erhielt nach eigenen Angaben eine entsprechende Audio-Botschaft des Boko-Haram-Anführers Abuibakar Shekau.
„Was in Katsina passiert ist, soll den Islam stärken und ‘unislamischen’ Praktiken wie einer westlichen Erziehung eine Absage erteilen. Diese verbieten Allah und sein heiliger Prophet“, heiße es darin. Zudem würde an den Schulen nicht gelehrt, was der islamische Glauben gebiete. Vielmehr würde die Religion zerstört.
Zahl der entführten Schüler noch unklar
Am vergangenen Freitag waren zahlreiche Kinder aus einer Oberschule in der Stadt Kankara entführt worden, die im Bundesstaat Katsina im Norden des westafrikanischen Landes liegt. Wie viele Schüler tatsächlich verschleppt wurden, ist unklar. Die Regierung spricht von 333 Personen. Ein Journalist der nigerianischen Zeitung Daily Trust will in einem Schulregister hingegen die Angabe von 668 Vermißten gesehen haben.
Ende November hatte ein Milizenführer des Landes Boko Haram bereits für die Ermordung von mehr als hundert Reisbauern verantwortlich gemacht. Damals waren bewaffnete Männer auf Motorrädern in das Dorf Koshobe im Nordosten Nigerias gekommen und hatten 110 Männern und Frauen die Kehle durchgeschnitten. (zit)